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Gutschrift zur Rechnung: Was das ist & worauf geachtet werden muss

Author Tobias S.
Tobias S.Sr. Demand & Content Marketing Manager
Zusammenfassung9 Min. Lesezeit

Wiederkehrende Rechnungen: Alles auf einen Blick!

Gutschriften sind mehr als nur Rückzahlungen – sie sind ein fester Bestandteil des modernen Rechnungswesens. Doch was ist eine Gutschrift eigentlich genau, wann wird sie eingesetzt, und welche formalen Anforderungen sind zu beachten? In diesem Beitrag klären wir nicht nur die Bedeutung der Gutschrift, sondern auch, wie sie korrekt erstellt wird – inklusive rechtlicher Grundlagen, Praxisbeispielen und nützlichen Tipps für Unternehmen.

Inhaltsverzeichnis

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Was ist eine Gutschrift auf dem Konto – und was bedeutet sie im umsatzsteuerrechtlichen Sinn?

Die Gutschrift ist eine umgekehrte Rechnung. Im Gegensatz zur „normalen Rechnung“ wird sie nicht vom Leistungserbringer, sondern vom Leistungsempfänger ausgestellt. Juristisch gesehen handelt es sich um eine Abrechnungsgutschrift nach § 14 Abs. 2 Satz 2 UStG, also um ein Dokument, das zur Abrechnung einer Leistung dient – genau wie bei einer Rechnung.

In der Praxis wird mit dem Begriff Gutschrift ein Dokument bezeichnet, das zur Abrechnung von Leistungen dient – die Gutschrift bezeichnet damit also eine umgekehrte Rechnung im umsatzsteuerrechtlichen Sinn.

Der Hauptunterschied zwischen Rechnung und Gutschrift liegt in der Richtung der Ausstellung:

  • Eine Rechnung wird vom leistenden Unternehmen an den Leistungsempfänger gestellt.

  • Eine Gutschrift wird vom Leistungsempfänger ausgestellt und ersetzt die Rechnung.

Beide Dokumente sind steuerlich gleichwertig, sofern sie ordnungsgemäß erstellt wurden. Im umsatzsteuerrechtlichen Sinn ist eine Gutschrift daher keine Rückzahlung, sondern ein formal gleichwertiges Dokument zur Abrechnung von Leistungen.

Wann kommt eine Gutschrift zum Einsatz?

Es gibt mehrere Kontexte, in denen Gutschriften erstellt werden:

  • Abrechnungen mit freien Mitarbeitenden oder Provisionspartnern, bei denen der Rechnungsaussteller nicht selbst abrechnet.

  • Korrektur einer Rechnung, wenn etwa falsche Beträge oder Leistungen abgerechnet wurden.

  • Bei Retouren oder Preisnachlässen, bei denen eine Wertgutschrift nötig ist.

  • Wenn ein Kunde eine Gutschrift für Rechnung erhält, etwa durch fehlerhafte Lieferung.

In all diesen Fällen spricht man von einer Rechnungsgutschrift, manchmal auch von einer Gutschriftanzeige, die allerdings keine steuerliche Wirkung entfaltet, sondern rein informativ ist.

So erstellen Sie eine Gutschrift zur Rechnung

Die Erstellung einer Gutschrift erfolgt häufig automatisiert über ERP- oder Buchhaltungssysteme. Wichtig ist, dass sie die Pflichtangaben enthalten, insbesondere die eindeutige Bezeichnung als Gutschrift und die Referenz auf die ursprüngliche Rechnung. Auch die fortlaufende Nummerierung (Gutschriftsnummer) gehört unter anderem dazu:

  • Bezeichnung als „Gutschrift“

  • Leistungsdatum

  • Name und Anschrift des Leistungsempfängers

  • Fortlaufende Nummerierung

  • Umsatzsteuerbeträge, um beispielsweise den Vorsteuerabzug des Leistungsempfängers geltend machen zu können

Beispiel:

Ein Handelsunternehmen kauft regelmäßig Waren von einem Lieferanten. Die Abrechnung erfolgt monatlich per Gutschrift – das Unternehmen stellt dem Lieferanten eine Gutschrift über die abgenommenen Mengen aus, ohne dass dieser eine Rechnung senden muss. Das entsprechende Gutschriftskonto wird automatisch belastet.

Häufige Fragen zur Gutschrift

Ist eine Rückzahlung eine Gutschrift?

Nicht unbedingt. Eine Rückzahlung kann durch eine Gutschrift ausgelöst werden, sie ist aber nicht gleichzusetzen damit. Eine Gutschrift ist ein Dokument – eine Rückzahlung ein finanzieller Vorgang.

Was ist die Bedeutung von eine Gutschrift auf dem Konto?

Eine Konto-Gutschrift ist ein Zahlungseingang – etwa durch Überweisung, Rückzahlung oder Erstattung. Sie wird auf dem Kontoauszug als positiver Betrag angezeigt.

Was ist eine Gutschrift im Rechnungswesen?

Im Rechnungswesen ist eine Gutschrift eine Möglichkeit zur Abrechnung oder Korrektur, etwa bei eingehenden Rechnungen, Preisnachlässen oder Stornierungen. Man spricht auch von einer Stornorechnung (z. B. bei Tools wie Debitor).

Wie läuft ein Gutschriftverfahren bei der Kreditkarte ab?

Bei Kreditkartengutschriften unterscheiden wir zwei Hauptwege: den Refund und das Chargeback-Verfahren. Beim Refund bucht der Händler den Betrag direkt zurück, was innerhalb von 1-3 Werktagen auf Ihrer Kreditkarte sichtbar wird.

Das Chargeback-Verfahren kommt zum Einsatz, wenn eine direkte Einigung mit dem Händler nicht möglich ist. Sie melden die Reklamation bei Ihrer Bank, die dann das Verfahren innerhalb von 120 Tagen nach der ursprünglichen Transaktion einleitet.

Die Gutschrift erscheint nach erfolgreicher Prüfung automatisch auf Ihrer Kreditkarte. Mit Docusign können Sie den gesamten Prozess digital dokumentieren und nachverfolgen - von der ersten Reklamation bis zur finalen Gutschrift.

Was ist der Unterschied zwischen Gutschrift und Rechnungskorrektur bzw. Stornorechnung oder Rückerstattung?

Eine Gutschrift im umsatzsteuerlichen Sinn stellt eine umgekehrte Rechnung dar, bei der der Leistungsempfänger dem Leistungserbringer ein Abrechnungsdokument ausstellt. Dies kommt häufig bei Provisionsabrechnungen oder Subunternehmerleistungen zum Einsatz.

Eine Rechnungskorrektur hingegen dient der Berichtigung einer bereits ausgestellten Rechnung, etwa bei Preisminderungen oder Retouren. Sie wird vom ursprünglichen Rechnungsaussteller erstellt und muss als "Rechnungskorrektur" oder "Stornorechnung" gekennzeichnet sein.

Bei der buchhalterischen Verarbeitung müssen Sie beachten, dass Gutschriften und Rechnungskorrekturen unterschiedliche steuerliche Auswirkungen haben. Während die Gutschrift wie eine reguläre Rechnung behandelt wird, führt die Rechnungskorrektur zu einer Entgeltminderung nach § 17 UStG.

Ist eine Gutschrift eher ein Guthaben oder gleichzusetzen mit Geld zurück?

Bei der Frage nach Guthaben oder Geldrückerstattung kommt es auf den spezifischen Kontext an. Eine Bankgutschrift bedeutet tatsächlich einen Zahlungseingang auf dem Konto, der frei verfügbar ist. Anders verhält es sich bei einer kaufmännischen Gutschrift im Geschäftsverkehr.

Diese dokumentiert zwar ebenfalls einen Anspruch auf Wertausgleich, muss aber nicht zwangsläufig zu einer direkten Auszahlung führen. Stattdessen kann sie auch mit künftigen Forderungen verrechnet oder als Guthaben vorgehalten werden.

Die rechtliche Situation unterscheidet sich dabei je nach Ausgangslage: Während bei einem gesetzlichen Widerrufsrecht grundsätzlich Anspruch auf Geld-zurück besteht, können Händler bei freiwilligen Rücknahmen auch eine Gutschrift in Form eines späteren Guthaben-Ausgleichs anbieten.

Was bedeutet eine Gutschrift auf Englisch?

Im internationalen Geschäftsverkehr werden für Gutschriften verschiedene englische Begriffe verwendet. Der häufigste Begriff ist "credit note", der besonders in Großbritannien Anwendung findet. In den USA spricht man auch von "credit memo" oder "credit memorandum".

Die Wahl des richtigen Begriffs hängt vom spezifischen Kontext ab. Während "credit note" für formelle Geschäftsdokumente verwendet wird, bezeichnet "credit" auf Bankauszügen einen Zahlungseingang. Bei digitalen Transaktionen mit Docusign nutzen Unternehmen den Begriff "credit document" für elektronisch signierte Gutschriften.

Eine präzise Unterscheidung dieser Begriffe ist für die internationale Zusammenarbeit unerlässlich. "Credit advice" wird beispielsweise speziell für Bankgutschriften verwendet, während "credit voucher" eher im Einzelhandel zum Einsatz kommt.

Gibt es Vorlagen für Gutschriften Buchungen?

Mit Docusign erstellen Sie professionelle Vorlagen für die Buchung von Gutschriften. Diese unterstützen die korrekte Erfassung auf der Habenseite eines Kontos und gewährleisten den gesonderten Ausweis der Umsatzsteuer.

Für Kleinunternehmer und größere Firmen stehen anpassbare Muster zur Verfügung, die alle relevanten Felder für eine rechtskonforme Verbuchung enthalten. Die Vorlagen berücksichtigen verschiedene Arten von Gutschriften - von der einfachen Rechnungskorrektur bis zur Subunternehmer-Abrechnung.

Die automatisierte Verarbeitung ermöglicht eine schnellere Zahlung und reduziert Fehler bei der Buchung. Besonders praktisch: Die Templates lassen sich an unterschiedliche Geschäftsprozesse anpassen und erfüllen die Pflicht zur Aufbewahrung durch die digitale Archivierung.

Gutschriften korrekt einsetzen: Darauf sollten Unternehmen besonders achten

Achten Sie auf die folgenden Punkt, um Gutschriften rechtlich einwandfrei und steuerlich korrekt einzusetzen:

  • Die Bezeichnung „Gutschrift“ muss eindeutig und sichtbar im Dokument enthalten sein. Der Begriff „Gutschrift“ sollte gut lesbar auf dem Beleg stehen, um Missverständnisse mit klassischen Rechnungen zu vermeiden. Nur so erfüllt die Gutschrift die Anforderungen an eine Abrechnungsgutschrift nach § 14 Abs. 2 Satz 2 UStG.

  • Eine eindeutige Bezugnahme auf die ursprüngliche Rechnung oder Leistung ist erforderlich. Jede Gutschrift sollte klar darauf hinweisen, worauf sie sich bezieht – etwa durch die Angabe der Rechnungsnummer, des Lieferdatums oder der konkreten Leistung. Diese Transparenz ist insbesondere bei Retouren oder Preisnachlässen wichtig.

  • Pflichtangaben müssen vollständig enthalten sein, damit der Vorsteuerabzug möglich ist. Dazu gehören:

  • Name und Anschrift des Leistungsempfängers

  • Steuernummer bzw. Umsatzsteuer-Identifikationsnummer

  • Ausstellungsdatum

  • Leistungsbeschreibung

  • Nettobetrag, Steuersatz und Umsatzsteuerbetrag

  • Angabe des Zeitpunkts der Leistungserbringung Nur wenn diese Angaben vollständig und korrekt sind, darf der Empfänger der Gutschrift Vorsteuer geltend machen (→ Vorsteuerabzug des Leistungsempfängers).

  • Vorsicht bei der Umsatzsteuer:

    § 14c UStG

    beachten. Wird auf einer Gutschrift irrtümlich Umsatzsteuer ausgewiesen, obwohl es sich gar nicht um einen steuerpflichtigen Vorgang handelt (z. B. bei einem echten Preisnachlass), kann dennoch eine Steuerschuld entstehen. Das bedeutet: Auch unberechtigt ausgewiesene Steuerbeträge müssen an das Finanzamt abgeführt werden – ein teurer Fehler, den es zu vermeiden gilt.

  • Technische Umsetzung prüfen. Wenn Gutschriften regelmäßig in automatisierten Systemen erstellt werden, z. B. im Rahmen wiederkehrender Abrechnungen, sollten Prozesse und Datenfelder regelmäßig auf Aktualität und Richtigkeit geprüft werden – auch im Hinblick auf steuerliche Anforderungen.

Fazit: Gutschriften als effizientes Abrechnungstool im Geschäftsalltag

Ob zur Korrektur einer Rechnung, als Abrechnungsinstrument für Geschäftspartner oder zur Rückerstattung – Gutschriften sind ein praktisches Mittel im Rechnungswesen. Wer sich an die rechtlichen Anforderungen hält und ein geeignetes System zur Verwaltung nutzt, schafft Klarheit, Transparenz und Effizienz.

Mit den digitalen Lösungen von Docusign, wie etwa CLM für das Vertragsmanagement oder der elektronischen Signatur, lassen sich Gutschriften und Rechnungen heute rechtssicher, papierlos und nachvollziehbar erstellen. Damit digitalisieren Sie nicht nur Ihre Prozesse, sondern erhöhen auch die Nachvollziehbarkeit und Steuerkonformität Ihrer Buchhaltung.

Erfahren Sie mehr zur Digitalisierung von eingehenden Rechnungen mit Docusign.

Author Tobias S.
Tobias S.Sr. Demand & Content Marketing Manager
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