
Digitale Identität: Alles Wichtige auf einen Blick
Digitale Identität einfach erklärt: Definition, Funktionsweise und Beispiele. So funktioniert die Identität im Netz mit eID, Wallet & Co.
Digitale Identität: Alles Wichtige auf einen Blick
Ob Onlinebanking, digitale Gesundheitskarte oder Steuererklärung per App: mit unserer Identität im Netz können wir viele Aufgaben schneller und einfacher erledigen. Doch was ist damit gemeint? Sie beschreibt das digitale Abbild einer Person, mit dem sie online identifiziert, authentifiziert und autorisiert werden kann. Anders gesagt: Die digitale Identität ist das „Ich im Netz“ und umfasst alle Informationen, mit denen man sich online ausweist. Erfahren Sie hier mehr zum Thema.
Personenbezogene Daten als Grundlage der digitalen Identität
Personenbezogene Daten bilden das Herzstück jeder digitalen Identität. Sie umfassen alle Informationen, die einer bestimmten Person eindeutig zugeordnet werden können – wie Name, Anschrift, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse oder biometrische Merkmale. Diese Daten ermöglichen es, eine Person im digitalen Raum sicher zu identifizieren und ihre Identität zu bestätigen. Im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gelten personenbezogene Daten als besonders schützenswert. Deshalb ist es entscheidend, dass sie bei der Erstellung und Nutzung digitaler Identitäten nur zweckgebunden, transparent und nach höchsten Sicherheitsstandards verarbeitet werden. Eine verantwortungsvolle Verwaltung personenbezogener Daten schafft Vertrauen – sowohl bei Nutzer:innen als auch bei Unternehmen, die digitale Identitätslösungen einsetzen.
So funktioniert die digitale Identität
Digitale Identitäten basieren auf einem Zusammenspiel von digitalen Nachweisen (sogenannten Attributen), sicheren Authentifizierungsverfahren und Identitätsnachweisen wie einer eID oder einer digitalen Brieftasche (Identity Wallet). Dabei kommt eine sogenannte digitale Authentifizierung zum Einsatz, die über verschiedene Methoden wie Passwörter, biometrische Daten oder Zwei-Faktor-Verfahren verläuft.
In der EU ist dieser Prozess durch die eIDAS-Verordnung geregelt, die eine rechtsverbindliche digitale Identifikation über Landesgrenzen hinweg ermöglicht. Ein Schlüsselinstrument ist dabei die europäische digitale Identität (eUID), die als Identitätsnachweis in allen EU-Ländern dienen soll. Sie wird in einer sicheren digitalen Identitäts-Wallet (Identity Wallet) aufbewahrt und ist ein zentraler Baustein der digitalen Transformation in Europa.
Mehr zur Rolle von eIDAS finden Sie hier: eIDAS-Verordnung und digitale Signaturen.
Anwendungsbeispiele für digitale Identitäten
Die Einsatzbereiche digitaler Identitäten sind vielfältig und nehmen in vielen Lebensbereichen zu. Im Folgenden einige praxisnahe Beispiele:
Finanzdienstleistungen: Die Identifikation bei Online-Konten, Kreditanträgen oder Krypto-Börsen erfolgt über sichere digitale Identitäten. So können Finanzinstitute regulatorische Anforderungen wie KYC (Know Your Customer) einfacher erfüllen.
Gesundheitswesen: Patientenakten, Rezepte und Impfbescheinigungen lassen sich über eine elektronische ID sicher und schnell abrufen. Gerade in der Telemedizin ist die digitale Identität essenziell.
Öffentliche Verwaltung: Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger wie das Beantragen von Urkunden oder die Steuererklärung können direkt online über das Bürgerkonto abgewickelt werden.
Bildung & Arbeit: Digitale Identitäten erleichtern den Zugang zu Lernplattformen, Bewerbungssystemen und Zertifikatsnachweisen.
Unternehmen: Firmen nutzen digitale Identitäten zur sicheren Anmeldung ihrer Mitarbeitenden an internen Systemen sowie zur Nutzung elektronischer Signaturen.
Weitere Informationen zur digitalen Identität in regulierten Branchen finden Sie z. B. hier: Digitale Identitäten im Finanzwesen.
Chancen und Herausforderungen
Digitale Identitäten bieten große Potenziale – für Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für Unternehmen. Sie vereinfachen Prozesse, beschleunigen digitale Services und sorgen für mehr Sicherheit im digitalen Raum. Dennoch bringt die Entwicklung auch Herausforderungen mit sich, insbesondere für Unternehmen, die ihre digitale Infrastruktur noch nicht ausreichend angepasst haben.
Chancen:
Effizientere Verwaltungs- und Geschäftsprozesse
Vereinfachter Zugang zu digitalen Dienstleistungen
Stärkung der digitalen Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit in Europa
Neue Geschäftsmodelle durch verlässliche Identitätsprüfung
Herausforderungen:
Digitalisierungsrückstand: In vielen Branchen bestehen noch Medienbrüche und analoge Prozesse, die eine durchgängige digitale Identitätsverwendung erschweren.
Vertrauensaufbau: Nutzer:innen müssen darauf vertrauen können, dass ihre Daten sicher und verantwortungsvoll verarbeitet werden.
Technologische Standardisierung: Unternehmen stehen vor der Aufgabe, neue Technologien wie eID, Blockchain oder Self-Sovereign Identity (SSI) nahtlos zu integrieren.
Um diesen Herausforderungen konstruktiv zu begegnen, lohnt es sich, in moderne Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Dazu zählen:
die Integration von Zwei- oder Multi-Faktor-Authentifizierung
sichere Cloud-Infrastrukturen mit Verschlüsselung und Zugriffskontrollen
Identitätslösungen, die bereits im Signaturprozess Identitätsprüfungen ermöglichen
Wer diese Technologien frühzeitig einbindet, kann nicht nur Risiken minimieren, sondern auch das volle Potenzial digitaler Identitäten ausschöpfen – vom Onboarding bis zur Vertragsunterzeichnung.
Mehr zum Schutz digitaler Identitäten finden Sie im Beitrag Digitale Identität schützen.
Wie Docusign zur sicheren digitalen Identität beiträgt
Mit der Lösung Docusign Identify bietet Docusign eine leistungsstarke Möglichkeit zur Identitätsverifizierung vor der elektronischen Signatur. So wird sichergestellt, dass nur berechtigte Personen Dokumente unterzeichnen können – ein wichtiger Baustein für mehr Vertrauen und Rechtssicherheit.
In Kombination mit der elektronischen Signatur entstehen durchgängige digitale Prozesse, die den gesamten Vertragszyklus abdecken. Unternehmen profitieren dabei nicht nur von Effizienz, sondern auch von starker Compliance und Nutzerfreundlichkeit.
Häufig gestellte Fragen zur digitalen Identität
Was ist eine elektronische Identität?
Eine elektronische Identität ist die digitale Darstellung einer natürlichen oder juristischen Person, die zur Authentifizierung bei Online-Diensten genutzt wird. Sie basiert auf eindeutigen digitalen Attributen wie Name, Geburtsdatum oder biometrischen Daten.
Was bedeutet elektronische Identität?
Der Begriff beschreibt die Fähigkeit, sich online eindeutig und sicher auszuweisen. Elektronische Identitäten bilden die Grundlage für viele digitale Behördengänge oder Finanztransaktionen.
Wie kann man sich digital identifizieren?
Dies erfolgt beispielsweise über die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises, eine eID-Lösung oder per Identitätsprüfung mit Videoident, eIDAS oder ähnlichen Verfahren.
Was sind eID, EU id card, eUID und die Identity wallet in Europa?
eID bezeichnet die elektronische Identitätsfunktion nationaler Ausweise, während eUID und EU ID card Begriffe für die geplante europaweite digitale Identität sind. Die Identity Wallet – offiziell EUDI-Wallet (European Digital Identity Wallet) genannt – wird ab 2027 allen EU-Mitgliedsstaaten als Smartphone-App zur Verfügung stehen.
Diese digitale Brieftasche ermöglicht es, amtliche digitale Dokumente wie Personalausweis oder Führerschein sicher zu speichern und EU-weit zu nutzen. Nutzer behalten dabei die volle Kontrolle über ihre persönlichen Daten und entscheiden selbst, welche Informationen sie teilen möchten.
Für Unternehmen bedeutet dies standardisierte Identitätsprüfungen across Europa – von Banken bis hin zu Carsharing-Anbietern können alle auf dasselbe vertrauenswürdige System zugreifen.
Welche verschiedenen Arten von digitalen Identitäten gibt es?
Je nach Anwendungsbereich und Sicherheitsanforderungen haben sich verschiedene Ausprägungen digitaler Identitäten etabliert. Staatliche Identitäten wie der Online-Personalausweis oder EUDI-Wallets bieten höchste Vertrauensstufen für Behördengänge und regulierte Branchen.
Unternehmensidentitäten ermöglichen Zugang zu firmeninternen Systemen und Netzwerken, während Verbraucheridentitäten für E-Commerce und soziale Plattformen optimiert sind. Föderierte Identitäten funktionieren systemübergreifend und reduzieren die Anzahl benötigter Anmeldedaten erheblich.
Die Wahl der passenden Identitätsvariante hängt von Faktoren wie Datenschutzanforderungen, Benutzerfreundlichkeit und branchenspezifischen Compliance-Vorgaben ab. Moderne Lösungen kombinieren oft mehrere Ansätze, um sowohl Sicherheit als auch Nutzerkomfort zu gewährleisten.
Was bedeutet digitale Identifikation?
Digitale Identifikation umfasst alle Verfahren und Technologien, mit denen Personen oder Organisationen ihre Identität in der digitalen Welt eindeutig nachweisen können. Während ein physischer Personalausweis oder Pass in Deutschland zur Identifikation in der analogen Welt dient, ermöglichen digitale Identifikationsverfahren diesen Nachweis online.
Moderne Identifikationslösungen nutzen verschiedene Authentifizierungsmethoden: von der Online-Ausweisfunktion des nationalen Personalausweises über biometrische Verfahren bis hin zu eID-Systemen. Banken und andere regulierte Branchen setzen bereits heute auf solche Verfahren, um ihre Kunden sicher zu identifizieren.
Mit Docusigns ID Verification können Unternehmen diese digitale Identifikation nahtlos in ihre Signaturprozesse integrieren und so höchste Sicherheitsstandards gewährleisten.
Wird die digitale online Identität in Deutschland Pflicht?
Aktuell ist die Nutzung digitaler Identitäten in Deutschland grundsätzlich freiwillig. Seit 2024 sind jedoch Krankenkassen verpflichtet, ihren Versicherten eine GesundheitsID anzubieten. Die EU-weite EUDI-Wallet wird ab 2026 verfügbar sein, bleibt aber für Bürgerinnen und Bürger optional.
Anders verhält es sich im Gesundheitswesen: Hier schafft das Digitale-Versorgungs-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz bereits konkrete Verpflichtungen für Anbieter. Der Staat plant zudem ein verpflichtendes Bürgerkonto mit digitaler Identität für Verwaltungsleistungen.
Unternehmen sollten sich frühzeitig auf diese Entwicklung vorbereiten, da die praktische Bedeutung digitaler Identitäten kontinuierlich zunimmt - auch wenn sie rechtlich noch nicht flächendeckend zur Pflicht geworden sind.

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